Mittwoch, 25.12.2019: Krakken-Dueodde-Snogebäk -Balka-Krakken
Liegt es am Alter oder an der himmlischen Ruhe. Ich bin um 05:30 Uhr ausgeschlafen und stehe auf. Senile Bettflucht…? Na und.
Im Bornholmführer finde ich das heutige Ziel: Der Süden soll es werden.; denn es gibt heute einige Sonnenstunden, die zum Strand nach Dueodde, Snogebäk und Balka einladen. Jetzt gibt es erst einmal Frühstück. Auf dem Induktionsherd läuft meine Espressomaschine nicht. Komisch, in Gütersloh hatte ich auf der Induktionsplatte immer Kontakt und hier nicht? Dann gibt es den Espresso aufgebrüht aus der Mokkamaschine. Gegen 10:00 Uhr brechen wir auf. Wir fahren in den Süden. Wenn ich Volkers Spruch aus dem September richtig behalten habe, scheint auf Bornholm irgendwo immer die Sonne. Die Frage ist halt nur wo. Wir spulen die 50 Km über Rönne auf der Küstenstrasse bis Dueodde ab und gehen an den Strand. An der Wanderdüne fülle ich eine leere Bierflasche mit „Uhrensand“ ab. Außer uns haben sich 3 weitere Wanderpaare auf dem Weg zum Strand gemacht. Irgendwo schaut auch mal die Sonne durch. Im Hafen von Snogebäk ist alles ausgestorben. Dafür ist die Sauna auf der Hafenmole gut besucht. Von Innen ist der Blick auf die Weite der Ostsee gegeben. Ich enthalte mich eines Fotos und werde die Saunagänger nicht unnötg erregen. Die angeblich urigste Hafenkneipe östlich von Kopenhagen, Sörens Vaertshus, ist ebenfalls geschlossen. Und ich hatte heute Morgen im Fremdenführer gelesen, dass die Kneipe keinen Ruhetag hat…?!
Sandabfüller Dueodde Dünen Der Südstrand von Dueodde Im Rücken von mir steht die Sauna mit Ostseeblick Snogebäk Ankerbucht
Wir halten in Balka. Immerhin sehen wir hier 3 PKWs aus Deutschland: mit BT, TÜ und LOS auf dem Kennzeichen. In Nexö ist ebenfalls alles geschlossen. Na dann ist alles klar! Wir fahren jetzt zurück und setzen uns wie die Dänen unter den Christbaum und essen die eingelegten Heringe mit Brot. Das ist das Stichwort. Es sind nur noch 3 Scheiben da und alle Läden sind geschlossen. Dann backe ich noch schnell ein Brot; denn hinterher kann das Osso Buco in die heiße Röhre für das Abendbrot. Zur Unterhaltung haben wir heute das Tivoli aufgebaut. Mein Ohrenrauschen ist vorbei und ich will wieder Musik hören.
Die Bäckereien sind geschlossen, aber der Bäcker im Haus ist produktiv Immer wieder erstaunt, welches Klangerlebnis diese Anlage zaubert
Donnerstag, 26.12.2019: Krakken-Helligdomesklipperne-Tejn-Krakken
Ich habe mich an die Ruhe gewöhnt. Das erste Mal, dass ich bis 08:00 Uhr durchschlafe und vom Licht im Zimmer geweckt werde. Die Sonne lacht und holt mich aus dem Bett. Heute ist Wanderwetter, beschließen wir beim Frühstück und um 10:30 Uhr sind wir am Parkplatz von Döndal. Hier geht es zum Wasserfall. Der größte in ganz Dänemark. Nach der Umrundung setzen wir die Wanderung zu den Helligdomesklippen unterhab des Kunstmuseums fort. Bevor wir mit unseren Wanderschuhen ins Museum gehen, wechseln wir die verlehmten Stiefel gegen die Straßenschuhe aus dem Kofferraum. Los gehts. Kultur ist angesagt für DKR 180,–
Döndal – Wasserfal „Bootsanleger“ bei ruhiger See an den Klippen Blick nach Christiansö
Der Besuch im Museum hat uns aufgewärmt. Draußen sind es nur noch 4° C und wie üblich finden wir kein Cafe o. ä. zum inneren Aufheizen. Gut, dann fahren wir wieder nach Hause und kochen uns einen Tee. Im Haus ist es heute auffallend kühl. Anscheinend hat die Heizung eine Tagesabsenkung, die wir bislang nicht registriert haben; denn vor 14:00 Uhr sind wir nie zurück gewesen. Den Kamin möchte ich so früh nicht anzünden. Aber ein Schuß Rum im Tee wirkt ebenso. „…Und immer eine Handbreit Rum im Tee…“ heißt es in abgewandelter Form bei uns Seglern.
Freitag, 27.12.2019: Krakken-Allinge-Krakken
Wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt sind wir seit über einer Woche auf der Insel. Heute überrascht uns das Wetter mit wenig Wolken, Sonnenschein und viel Wind aus NO. Es hat gefroren. Die Autoscheiben sind vereist und müssen freigekratzt werden. In Allinge möchte ich Fisch kaufen und unsere leeren Flaschen recyclen. Die Ostsee empfängt uns mit 6er Böen am Parkpaltz vor dem Hafen. Der Wind ist eiskalt. Schnell wird der Einkauf und die Entsorgung der Flaschen erledigt. Bloß weg von hier. Ohne lange Unterwäsche und winterlicher Kleidung ist jetzt kein Spaziergang angesagt. Zurück auf dem Hof beginnen wir mit dem Packen. Die Räder werden geputzt und kommen in den Kofferraum. Unsere verbliebenen Vorräte/Reste sind schnell gestaut und verladen. Zur Belohnung gibt es überbackenen Ziegenkäse mit Feigen und einem Sprizz.
Surfwelle vor der Räucherei Steinpackung vor Allinge Havn Notausgang für Segler
Samstag, 28.12.2019: Krakken-Rönne-Saßnitz-Gütersloh
„Die“ Handywecker läuten um 05:45 Uhr. Es wird Zeit zum Aufstehen und Anziehen. Heute geht es nach Hause. Die Zeit im Refugium ist beendet. Wir frühstücken, packen uns ein Doggy Bag, Räumen auf, spülen usw. und ich starte die Standheizung im Auto. Draußen zeigt das Thermometer -2° C an. So spare ich mir gleich das Eiskratzen. Wir sind zeitig an der Fähre. Vor uns steht das selbe Auto aus HH, wie schon auf der Hinfahrt. Die Welt ist auf Bornholm halt klein und man trifft sich immer wieder. Die Überfahrt verläuft reibungslos. Wir legen uns zwei Stunden in den Ruheraum auf die Kojen und verbringen die letzte Stunde in der Cafeteria beim Tee. Bei der Ausfahrt vom Schiff in Mukran treffen wir unsere Vermieterin. Sie steht in der Schlange der nach Bornholm wartenden Autos und hält nach uns Ausschau. Dann hätten wir ihr auch hier die Schlüssel geben können. So liegen die Schlüssel wie besprochen im Versteck. In den verbleibenen Minuten vor der Abfahrt der Fähre tauschen wir unsere Eindrücke und Erfahrungen aus. Urlaub zu Weihnachten auf Bornholm wird in den nächsten Jahren wachsen. So wie auf Rügen, Norderney oder Sylt alles angefangen hat, gedeiht nun die kleine Sprosse der Winter- und Weihnachtsurlauber auf Bornholm. Bis zum nächsten Mal.
Rügen vor dem Bug Saßnitz Die Amaryllis/Ritterstern hat unsere Abwesenheit überlebt.
Gegen Sechs Uhr am Abend treffen wir Zuhause ein. Marianne erwartet uns mit einer Broccolitarte, die sie für uns in die Röhre schiebt. Danke.