Für den 28.04. habe ich mich mit 2 Charterskippern verabredet, die Genesis über Pfingsten 14 Tage chartern. P. und S. sind um 15:00 Uhr an Bord und nach der Sicherheitseinweisung geht es auf den Ryck zur 17:00 Uhr Brücke. Nach dem Brückenzug gehen das Groß und die SW-Fock hoch und bei einem Nordost um 3-4 geht es den Tonnenstrrich zur Ansteuerung Greifswald hoch. Die Tonne passieren wir kurz vor sechs und wir können Reddewitz anlegen. Wir haben Glück der Wind dreht nach rechts auf Ost bei Beaufort 4. Mit einem Schrick in den Schoten sind wir schnell an Vilm vorbei und im Fahrwasser nach Lauterbach. Hier lassen wir das Radar mitlaufen; denn es dämmert schon und P. will die Radarbedienung im Echtbetrieb erleben und nicht am Dummy. Wir legen im alten Stadthafen von Lauterbach an. Den Anleger fährt P. und nach dem es so gut klappt, wagt sich auch S. an das Ruder. Wir wollen die Stegnachbarn nicht weiter nerven und machen nach der ersten Übung richtig fest. Die Pantry wartet schon auf mich und um 22:00 Uhr sind wir satt und der erste Schwall der Fragen ist beantwortet. Wir hatten alle einen langen Tag und so geht schon vor Mitternacht das Licht aus.
Am 29.04.2017 sind wir weitere Hafenmanöver am Vormittag gefahren. Vorwärts, rückwärts in die Box; seitlich mal mit ablandigen mal mit auflandigen Wind an die Kaimauer. Die beiden machen einen guten Job und nach dem 5. oder 6. Anleger wird schon ohne Bugstrahlruder angelegt. Wird auch Zeit, die Batterie geht langsam in die Knie. Das Baro steigt seit gestern Abend von 1011 auf mittlerweile 1o15 mmHG und es bläst selbst hier im Hafen ein Nord-Nordost mit 4-5. Es wird Zeit, dass heutige Tagesziel anzusteuern: Freest oder Lauterbach. Nach dem Mittagssnack und Kaffee geht es um halb Vier los. Die 18 Seemeilen bis Penemünde haben wir in 3 1/2 Stunden mit Ein- und Ausreffen zum Üben schnell abgesegelt. Die Wahl fällt wegen der Duschen und dem Museum auf Peenemünde. Das Abendessen wird wieder sehr spät und für morgen steht der Museumsbesuch auf dem Plan.
30.09.2017: Die beiden gehen ausgeschlafen ins Museum und ich mache Klar Schiff. Der Reißverschluß vom Lazybag ist zu nähen. Damit bin ich erst einmal beschäftigt. Zur Mittagszeit kommen beide mit Fischbrötchen zurück und wir nutzen den großen Museumshafen, um weitere An- und Ablegemanöver zu fahren. Erst um 16:00 Uhr setzen wir die Segel für die Heimfahrt. Bei einem Ost mit 5-6 binden wir gleich das 2. Reff ein und ich setze das 2. Vorstag für das Starkwindsegel. Vielleicht brauchen wir es noch im Bodden. Über den Knackrücken geht es in den Greifswalder Bodden und endlich haben wir genügend Wind das „Mann Über Bord“ Manöver zu üben. Mit der SW-Fock klappt der Quick-Stopp zum „Münchener Manöver“ nicht auf Anhieb; denn es ist ja auch eine Selbstwendefock. Nachdem ich die Fock backgebunden habe, dreht Genesis mit festgestelltem Ruder quasi auf dem Teller um den ausgeworfenen Fender herum und macht die See platt. Für die 24 Seemeilen brauchen wir trotz der Manöver nur 3 Stunden bis an den Kai von Wieck.
Bei Gurke geht es zum Abschluß auf ein Bier und Lachsbrötchen. Den Brückenzug nehmen wir morgen um 09:00 Uhr in den Heimathafen. Am Tag der Arbeit fahren die beiden nach Hause und ich habe das Gefühl, dass ich von den Skippern Genesis wohlbehalten zurück bekomme.
P.S.:
P. und S. haben Ihren Törn Greifswald-Danzig-Gotland-Blekinger-Bornholm-Greifswald mit kanpp 600 Seemeilen in 14 Tagen ohne Schäden durchgezogen und hatten keine Probleme mit dem Schiff. Chapeau!