Anne und Nina sind heute Morgen am 11.08.2017 von Bord gegangen und reisen mit dem Bus nach Hause. Jetzt sind wir „Alten“ unter uns und haben eine freie Kabine. Den Vormittag nutzen wir zum Einkaufen und sightseeing in Greifswald an der Hanse-Werft, im Museumshafen und der City. Nachmittags wird die Waschmaschine gefüllt und über dem Vordeck hängt die Wäsche an den gespannten Leinen. Es wird ein Tag zum herunterkommen. Zum Sundowner geht es in das Uitkiek auf der Mole in Wieck und wir nehmen hier unseren Apperitv ein und bleiben zum Essen gleich hier. Die Pläne für die kommende Ferienwoche sind schnell gefasst:
Sonnen segeln, Rad fahren, Fisch essen und in der Ostsee baden.
12.08.2017 Wieck-Karlshagen auf Usedom (23,5Sm)
Der Törn ist schnell beschrieben. Mit der 11:00 Uhr Brücke geht es unter Genua I und Groß bei NW Wind über den Bodden zum Knackrücken und weiter in den Peenestrom. Nach einer Ehrenrunde im Hafen von Peenemünde legen wir im benachbarten Hafen Karlshagen keine 4 Stunden später an.
Wir sind früh genug, um beim Fischer noch genügend Auswahl für das Abendbrot zu haben. Beim Hafenmeister ordern wir 4 Räder für morgen, die wir direkt ausgehändigt bekommen. Also radeln wir zum Ostseestrand und fahren die Räder ein.
13.08.2017 Landtag und Radausflug bis Ahlbeck und zurück (90Km)
Vom Segelhafen geht es auf dem Fernradweg Ostseeküste in Richtung Polen.
Das letzte Mal bin ich hier mit Didi und mit Rennrädern unterwegs gewesen. Damals fielen die vielen Höhenmeter nicht (wirklich) auf. Aber heute gehen die Bergauf Stücke in die Beine und wir sehnen uns – mit mehreren Pausen – dem Ziel entgegen.
Polen wird gestrichen und wir nehmen ab Ahlbeck den Zug zurück in Richtung Wolgast. Die Räder in der Bahn sind teurer als der Personen Fahrpreis!
Zurück an Bord gibt es ein Männergedeck an Deck. Wir sind so ziemlich geschafft und haben keine Körner mehr in den Beinen.
Die letzte Tour geht heute Abend zum Italiener am Strand; denn mit der Stärke, die wir uns angetrunken haben, ist die Strecke schnell abgefahren.
14.08.2017 Karlshagen-Zickersee-Seedorf (21 Sm)
Das tolle Sommerwetter begleitet uns weiterhin. 1024 mmHG auf dem Baro, ein schlapper NO um 2 und wir auf dem Peenestrom mittendrin. Wir sind erst am späten Vormittag gestartet, haben die Räder nochmals zum Einkauf im Supermarkt genommen und Fleisch beim Metzger zum Grillen für die Ankerbucht eingekauft. Das Segeln und / oder Motoren ist heute easy going und Ladylike.
Mit der Montagslektüre aus dem Spiegel und auf dem Tablet spulen wir die Meilen schnell ab. Vor der Knackrückenrinne gehen die Segel hoch und ohne Landabdeckung gehen wir bei mittlerweile 3-4 aus Ost in Richtung Greifswalder Bodden.
Wir wollen im Zickersee hinter der Landzunge vor Anker gehen. Die Vorbereitungen sind schnell getroffen und das Eisen fällt auf nur 3m. Ich gebe zusätzlich 25 m Kette und unser Schwoikreis kommt sehr eng an den Nachbarlieger. Also Anker auf und 30m weiter das gleiche Manöver. Die Idee habe ich ohne meine Ankerwinde gemacht. Sie rutscht durch und zieht nicht die Kette nach oben. Das Öffnen und Schließen der Bremse, Freiruckeln der Backen hilft uns nicht weiter. So hole ich den Anker Hand über Hand ein und ziehe die Kette Glied für Glied durch die Windennuss. Für ein zweites Manöver fehlt mir nicht nur die Geduld, sondern auch die Sorge, falls wir nachts unklar vor dem Anker kommen.
So nehmen wir Abschied vom Ankerplatz und fahren (wieder einmal) nach Seedorf.
Heute am Montagnachmittag gibt es viele freie Plätze bei Uwe am Steg und kaum dass wir fest sind, gehen wir baden.
Das anschließende Bier aus dem Minifass schmeckt heute besonders. Der Grill ist angefeuert und das Abendbrot kommt gleich auf den Cockpittisch. Der Abend wird lang und wir halten es ohne Mücken lange an Deck aus.
15.-16.08.2017 Landtage und Radtouren (50 Km)
Nachdem wir ausgeschlafen, gebadet und gesättigt sind, schwingen wir uns auf die Drahtesel und fahren über die Huckelpisten und Feldwege in Richtung Lauterbach. Wollten wir nicht nach Sellin fragt Gudi und so drehen wir erst einmal in Richtung Binz ab und gehen an den Strand.
Das ist ja immer noch nicht Sellin. Wir wollten doch zur Seebrücke? Also nehmen wir den rasenden Roland, um unsere Körner aufzusparen und kommen ausgeruht an der Promenade in Sellin an.
Heute ist der Fahrstuhl defekt und jetzt habe ich keinen Bock die vielen Stufen zu laufen.
Wir starten wieder unsere Drahtesel und es geht zum verspäteten Lunch auf die Moritzburg in Altensien. Hier gibt es ebenfalls einen Strandkorb auf der Terrasse, den die Mädels sofort besetzen und aus der Speisekarte wählen. Zurück an Bord werden unsere müden Beine beim Schwimmen gelockert und bei einem Konzert am „Stadthafen“ von Seedorf lassen wir den Abend nach einem Imbiss in den „Drei Linden“ ausklingen.
Für morgen ist eine Tour nach Sellin geplant. Ich will an Bord bleiben und die Sprayhood, den Lazybag und die Segel reinigen und imprägnieren. Dafür brauche ich Platz und will niemanden an Bord haben.
Die drei fahren ohne mich nach Sellin und haben nun Zeit zum Shoppen und einen Strandkorb mit Meerblick erobert. Speedy gibt eine Tanzeinlage und Didi entsorgt auf dem Rückweg das Leergut.
Am späten Nachmittag sind wir wieder vereint und es geht mit dem Schlauchi in den Neuensiener See zurFerienpension Seeblick.
Hier gibt es einen Dinghy-Anleger und wir nehmen auf der Terrasse Platz.
Es ist unser letzter Abend auf Rügen. Morgen geht es wieder in den Heimathafen zurück. Kaum zu glauben, seit über 10 Tagen haben wir perfektes Wetter und Sonnenschein pur. Das haben unsere Gäste nicht gedacht, dass es hier oben im Norden so sonnig und warm sein kann.
17.08.2017 Seedorf-Heimathafen (20 Sm)
Was gestern Abend mit dem Sonnenuntergang endete, geht heute Morgen mit Sonnensegeln weiter
Die paar Meilen vergehen wie im Flug und wir gehen auf ein Anlegerbier und Lachsbrötchen zu Gurke. Jetzt am letzten Tag ziehen dunkle Wolken auf. Wir brechen frühzeitig auf, nehmen die 17:00 Uhr Brücke und legen uns quer vor die Tankstelle. Das ist praktisch zum Entladen und heute kommt keiner mehr zum Diesel fassen.
Der Regenschutz wird mit dem Dodger erreicht und wir trinken zum Abschied unser letztes Bier im Trockenen.Den beiden hat es gefallen und sie wollen nächstes Jahr wieder kommen.
So long.