Geplant war ein verlängertes Wochenende zu Didis Geburtstag in Mainfranken an der Mainschleife. Der Wettergott hat es uns nicht gegönnt in Escherndorf zu campen und so haben wir nach der Wetterkarte navigiert: Wo scheint im Umkreis von 500 Km die Sonne und es ist an die 20° C im Schatten warm? Nur südlich der Alpen sagt wetteronline.
Los geht es am 11.10. um 06:30 Uhr. Wir kommen staufrei an München vorbei, haben keine Wartezeiten am Brenner und sind 7 Stunden später bereits auf dem Campingplatz Moosbauer im Nordwesten von Bozen. Wir genießen ein spätes Mittagsessen im Restaurant des Moosbauers.
Selbst im ungeheizten Pool ist es angenehm warm. Leider hat Didi Ihren Badeanzug nicht mitgenommen.
Wir schwingen uns auf die Räder und los geht die erste Etappe an die Etsch und Erkundung der Umgebung. Wo ist der nächste Supermarkt?
Bepackt mit Käse, Speck, Vino und Ciabatta kommen wir mit dem letzten Sonnenschein wieder auf dem Platz an.
Kaum ist die Sonne hinter den Bergen verschwunden, kommt es mir so fort, als hätte jemand die Kühlschranktür geöffnet. Von den eben noch 24° sind es schnell nur noch 12° C im Schatten.
Für den 12.10. steht die Radtour nach Meran auf dem Plan.
Die gut 40 Km für den Hinweg sind schnell geschafft und eine Ortsbesichtigung steht an. Die Räder lassen wir am Kornplatz stehen und gehen in den älteren Teil von Meran flaniern.
Bei den Auslagen der Küchengeräte schlägt mein Nudelherz höher. Wir nehmen die gefertigten Nudeln heute lieber in der Suppenform zu uns. Auf dem Rückweg halten wir im Sparmarkt beim Hospital in Bozen. Es gibt frische Muscheln, die abends in den Topf und anschließend den Weg in den Magen finden.
Es wird hier früher dunkel als im Norden und so essen wir lieber im Wohnwagen.
Freitag, der 13. startet mit der Radtour in Richtung Kalterer See. Unsere Popos sind von gestern, ca. 80 Km im Sattel, etwas mitgenommen und so machen wir die erste Pause bereits in Leifers beim Campingplatz am Hotel Steiner. Hier gefällt es uns nicht. Der Platz ist keine Alternative zum Moosbauer. Die Speiskarte spricht uns ebenfalls nicht an und so geht es weiter nach Pfatten. Im Ristorante Al Ponte halten wir spontan und gönnen uns eine Brotzeit. Nach dem Essen wollen wir nicht mehr weiter; sondern nur noch zurück.
Kurz vor Bozen nehmen wir unterhalb der Sigmundskron (Messner Mountain Museum, MMM) den Radweg an der Eisack entlang in die City von Bozen. Was für eine radfahrfreundliche Stadt. Wir fühlen uns wie in Amsterdam oder Kopenhagen. Die Radfahr(strassen) nicht (-wege) sind mehrspurig ausgebaut und beanspruchen mehr Raum als die Kfz Gassen in der Stadtmitte. So viel Platz gibt es nicht einmal in Deutschlands freundlichen Radstädten wie Münster oder Bremen. Klasse! Auf dem Weg zum Wohnwagen halten wir wieder einmal im Supermarkt und kaufen Carpaccio, Tiroler Speck, Schinken und Lagrein ein. Die zweite Brotzeit können wir heute unter der Markise einnehmen; es ist angenehm warm unter dem Vordach.
Für den heutigen Samstag geht es mit dem Wagen in die City von Bozen. Zuerst zur Kellerei Bozen im Stadtteil Gries. Wir ordern den Lagrein und St. Magdalena. Im nächsten Sommer wird die neue Kellerei vor den Toren der Stadt gleich neben dem Hospital eingeweiht. Dann ist der Parkstress in der Bozener Innenstadt zum Weineinkauf nur noch Legende. Anschließend geht es in das Parkhaus unter dem Gericht. Oben gibt es ein Wasserspiel am Brunnen mit 2 schwebenden Mädchen.
Wir sind nun per pedes unterwegs und suchen den Sportler in der Laubengasse auf. Ich brauche neue Radlerschuhe für SPD-Klickpedalen und wir nehmen gleich noch 2 Helme aus der Eigenproduktion des Hauses mit. Die Preise sind sehr moderat. Auf dem Bauernmarkt zu Ernte Dank am Walther Platz genießen wir ein gefülltes Brötchen mit Fleischwurst und lassen uns von den Ständen in den Gassen inspirieren. Welch eine Auswahl! Für heute Abend bleibt unsere Küche kalt, wir gehen in den Wiener Wald… Nein zum Pizzaessen beim Moosbauer; denn der Caravan wird abends reisefertig gerüstet. Wir lösen unseren PKW im Parkhaus aus und wieder einmal geht es zum großen Sparmarkt zum Bunkern. Olivenöle, Nudelsorten, abgepackter Speck, Schinken, dicke Bohnengläser, Artischoken und, und und findet den Weg in den Kofferraum. Das Auto ist nach dem Packen am Campingplatz voller, als auf dem Hinweg. Kein Wunder bei dem Vino und den italienischen Spezialitäten, die mit nach Hause genommen werden.
Am Sonntagmorgen, 15.10. starten wir um 07:30 Uhr und erst in Weyarn machen wir eine Tankpause mit Rast auf dem Pendlerparkplatz. Den Stau vor dem Kreuz München Nord umfahren wir auf der B 471 durch Ismaning und kommen nach nicht einmal sieben Stunden vor 15:00 Uhr Zuhause an. Jetzt nur noch den Wagen ausräumen und ein kurzer Urlaub im Herbst geht zu Ende.