Zuerst ist der Caravan einzumotten und das Grundstück ein letztes Mal zu mähen. Jetzt noch die Brote für den nächsten Monat backen
und wir fahren am Freitag, den 27.10. mit einem Zwischenstop bei Alex und Irene am Schwielowsee zum Heimathafen nach Wieck.
Am Samstagabend werden die neuen Töpfe eingekocht und der frisch gefangene Zander kommt in die Pfanne. Tagsüber haben wir die Charterplünnen von Bord genommen und gegen unsere privaten Sachen ausgetauscht. Ab heute fällt das Ein- und Ausräumen vor dem Segeln weg. Jetzt nutzen wir genesis nur noch Solo. Das Barometer fällt seit heute Abend um bis zu 4 mmHg in der Stunde, von 1011 auf 981 in der kommenden Nacht. Das Ergebnis in Beaufort sind über 50 Knoten Wind = 11 Beaufort. Der Windpilot hört bei 50 Knoten auf zu messen und schlägt Alarm.
Mittlerweile ist es Sonntag und 04:00 Uhr. Im Schiff sind selbst im Hafen die Bewegungen „rasant“. Kein Schritt ist möglich ohne sich festzuhalten. Draußen tobt der Sturm mit Schaumkronen auf den Wellen im Ryck! Das Wasser fällt erst um einen Meter, um anschließend fast 2m wieder anzusteigen. Wir haben jetzt 1,5m mehr Wasser unter dem Kiel.
Am Sonntagmorgen ist der Sturm vorbei und die Sonne Scheint, als wäre nichts gewesen. Rückseitenwetter halt.
Noch 20 cm und die Stege stehen unter Wasser. Die Leinen sind bei uns und an den Nachbarschiffen nachzuführen. Die Hafenmeisterin ist ständig auf Kontrollgang und gemeinsam holen wir eine freitreibende Bavaria wieder an den Steg.
An der Hafenmole in Wieck ist die Einfahrt fast abgesoffen. Trotzdem wird das neue Sperrwek nicht geschlossen. Wofür sind die Millionen hier in den Deich (oder in den Sand) gesetzt worden, wenn das Tor bei Hochwasser nicht geschlossen wird?
Im Holzteich in Greifswald steht das Wasser bereits auf den Stegen und die Brücken zu den Anlegern richten sich zum Himmel aus. Nach dieser Exkursion geht es wieder an Bord. Tee kochen und weiter aus- und einräumen. Der Wind ist wieder moderater geworden und die Arbeiten an Deck sind nun möglich.
Das neue AIS mit Plotter am Niedergang wird heute ausgiebig getestet. Nun werde ich gesehen und sehe nicht nur die anderen Schiffe. Mittlerweile ist es dunkel geworden und die Pantry lockt mich nach unten. Es wird Lachs an Nudeln geben und allerlei Leckerli dazu.
Für den Montag geht es mit den Winterlagerarbeiten an Deck und unter Deck weiter. Vormittags bespreche ich mit Matthias die Liste der Arbeiten für den Bootsbauer. Das Unterwasserschiff benötigt einen neuen Farbaufbau, die Scheuerleiste ist verrottet und die Ankerführung muss neu gestaltet werden. Anschließend geht es zum Einkaufen in den Marktkauf; es kommen jetzt noch zwei Feiertage nacheinander.
Ist denn schon Weihnachten? Entsprechend voll ist der Parkplatz und der Ansturm an den Kassen. Bei Gurke nehmen wir unseren Mittagssnack, Backfisch mit Pommes, ein und machen einen Verdauungsgang an der Waterkant entlang. Die Greif hat das Hochwasser genutzt, um ohne Taucher über das Sperrwerk in den Hafen zu kommen.
Bei uns am Steg fällt das Wasser immer noch nicht. Dafür lacht die Sonne und wir können das Deck und Rigg zum Kranen vorbereiten. Die Zeitumstellung macht sich am Nachmittag mit früh einsetzender Dunkelheit bemerkbar und so gehen die Arbeiten bereits um 16:00 Uhr unter Deck weiter. Beim Ausräumen der Kabinen kommen viele Ideen, wie der gewonnene Stauraum demnächst genutzt wird:
Das Ölzeug hängt im Bad und aller Sicherheitsdinge, wie Westen, Lifelines, Lampen usw. im freien Kleiderschrank und Kleinteile direkt daneben in der Achterkabine. Jetzt habe ich viel Platz für die Segellast in den bisherigen Achterkojen.
Alle Kojenauflagen passen tatsächlich zusammngerollt in den Kofferraum. Unser Wagen ist selten so beladen worden. Die Polster brauche ich als „Maß“-Muster für unseren Polsterer. Es gibt für die nächste Saison neue Matratzen für das Vorschiff und die Gästekabine an Backbord. Wir fahren am 31.10. zurück und lagern in Gütersloh einen Teil der Schiffssachen im Keller zum Überwintern ein. Noch bleibt Platz für die Angelsachen.