Nach den Pleiten, Pech und Pannen steht das Abarbeiten der To Do Liste bevor. Thoralf hat in der Zwischenzeit die Bolzen vom Autopilotmotor herausgebohrt und nun 10 mm Bolzen samt Verschraubung unter Deck angebracht.
Die Ersatzteile für den Windgenerator sind eingetroffen und so steht ein Termin am Mastkran in Greifswald bei Wendel & Rados an. Wir vereinbaren für Montag, 09.07.2018 einen Termin ab 09:00 Uhr zum Kranen.
Nach dem Helferfest vom Gartenbauverein starten wir am 07.07.18 bereits um 03:30 Uhr um den Ferien-Staukalender ein Schnippchen zu schlagen. Wir kommen tatsächlich ohne Stau voran und sind um 09:30 Uhr bereits zum Einkaufen am Marktkauf in Greifswald. Weiter geht es zum Schiff und die Kühltasche wird an Bord gebracht und wir verholen uns zum Ausschlafen in die Kojen. Natürlich verschlafen wir den Nachmittag (kein Wecker) und kommen erst zum verspäteten Kaffee wieder an Deck. Zum Umsetzen der Reffs ist es zu windig. Wir haben 5 Beaufort hier im Hafen und an Segelsetzen ist nicht zu denken. So holen wir die restlichen Sachen aus dem Auto und verteilen und richten uns als 2-Mann Crew in allen Kabinen aus bzw. ein. Nach dem Fischbrötchen mit Bierspülung (einen so salzigen Matjes habe ich noch nie gegessen) lassen wir heute Abend die Küche kalt und sehen Fußball per Internet. Ich habe zwar den TV auf DVB-T2 umgerüstet; nur hier in Wieck ist selbst bei einer Antennenhöhe von über 18m kein Empfang. Ausgeschlafen geht es am Sonntag gleich zum Baden in den Ryck. Bei dem sonnigen Tag verrichten wir fast alle Arbeiten an Deck bzw. im Cockpit und planen mit der 13:00 Uhr Brücke einen Probeschlag auf dem Bodden zu segeln. Die Klemme für den Grill kommt an die Reling, die Rettungswesten-Halterung am Heckkorb wird umgesetzt, die Reffs umgebunden, das Großfall kontrolliert; (muß doch ausgetauscht werden), die Segelüberzüge abgeschlagen und in der Segelkammer schaffe ich Ordnung.
Der neue Gefrierschrank wird in Schlingerleisten in der Achterkabine / Segelkammer gesichert und Maß für die neuen Falträder genommen. Jetzt passen sie durch die geöffnete Steuerbord-Backskiste hinein und müssen nicht mehr durchs Schiff getragen werden.
Der Putzteufel macht auch vor den Bodenbrettern nicht Halt und so wird beim Säubern der Logge auch gleich die direkte Umgebung gereinigt. Hier wurde es allerdings Zeit; denn diesen Bilgebereich hatte ich schon lange nicht geöffnet. Das Wetter ist zu schön, um länger in der Bilge zu putzen und wir nehmen ein kühlendes Bad und verschieben den geplanten Törn auf ein anderes Mal. Für den Abend gibt es Zander aus der Pfanne, Pannfisch mit Bratkartoffeln.
Heute am Montagmorgen geht es früh nach Greifswald. Wir motoren die kurze Strecke und legen um 09:00 Uhr am Kran bei W&R an. Als erstes wird der Arm vom Windpilot „geborgen“.
Der Arm sollte gerade und nicht gebogen sein: Kein Wunder, dass die Windrichtungen falsch angezeigt wurden. Diese Biegung kann nur durch extreme äußere Einflüsse entstanden sein. Ist der Mast oder das Achter-/Vorstag vom Nachbarn am Steg mit meinem Schiff kollidiert? Bei dem Wellengang den manche geisteskranke Bootsfahrer auf dem Ryck verursachen, wäre das ein teures Ergebnis. Es sind nur 4 Knoten erlaubt, aber manche Idioten sind hier mit 6-8 Knoten unterwegs und erzeugen entsprechnede Wellen. Die nächste Baustelle bleibt beim Windgenerator weiterhin geöffnet, hier gibt es zwar eine Lösung, aber noch kein Ergebnis.
Das bestellte Lager brachte nach dem Einbau keine Besserung. Die Vibrationen und die Unwucht blieben. Erst als die Rotorblätter für den Versand demontiert wurden, zeigte sich der Fehler und das Problem der Unwucht: An einem Flügel fehlte ein Stück am Ende. Wie geht das denn?
Ist dem letzten Chartergast beim Reffen eine Leine hereingekommen oder haben die versucht den Propeller mit Gewalt zu stoppen ohne den Stopp Schalter zu betätigen? Das wird mir der Chartergast sicherlich nicht verraten. Aber das Thema ist nun endgültig passe. Sicherheitshalber sendet Max den Generator zum Hersteller, ob nicht auch die Generatorwelle eine Unwucht hat. Also nochmals einen Termin in 2-3 Wochen am Kran vereinbaren. Der Elektriker spielt mir noch ein aktuelles Update auf den neuen Plotter und stellt eine USB Verbindung zum Boots-PC her. Nach der Konfiguration der A.I.S. Einheit bin ich nun für alle sichtbar.
Wieder zurück im Heimathafen, gehen wir eine Runde schwimmen und es gibt reichlich Vitamine (Salat) und Schafskäse zum Abendbrot. Das Gepäck für den morgigen Rückweg ist schnell gepackt. Wir schlagen danach die Genua I ab; denn nächste Woche kommt das neue Passatsegel an Bord und nehmen das große Vorsegel am nächsten Tag mit nach Hause.
Auf dem Rückweg besuchen wir Alex am Schwielowsee in Caputh. Er hat einen leckeren Blaubeerkuchen gebacken, den wir zum Kaffee genießen.
Wir kommen am frühen Abend staufrei und passend zum Halbfinale Zuhause an.