Dienstag, 21.08.2018 der 8. Segeltag
Mit dem Wetterbericht im Logbuch wissen wir, dass wir heute viel motoren werden. Im Stettiner Haff kommt uns ein schwacher Westwind entgegen, der wie unser Kurs im Laufe des Tages über NW 3 auf NO 2 dreht. Der Start wird auf Viertel vor Neun gelegt und unter Groß und Motor geht es entlang der Hafenmolen von Swinemünde in die Kaiserfahrt.
Zwischen den Fähren,Schleppern und den Kümos suchen wir den sicheren rechten Rand vom Fahrwasser. Nach dem Fährterminal kreuzen wir den Kanal und gehen in die alte Fahrrinne der Oder.
In der alten Fahrt sind wir alleine unterwegs und kommen erst vor der nächsten Fähre wieder in den Kanal der Kaiserfahrt.
Um 10:30 Uhr stehen wir in der Ausfahrt und der Diesel wird abgeschaltet. Bis zum Abzweig in das Hafffahrwasser segeln wir unter vollem Groß und Passatsegel mit Halbwind. Die Segelfreude währt nur kurz; denn nun fahren wir im Windschatten von einem Schub-/Schleppverband, den wir nicht überholen können.
Der Verband biegt später nach Ueckermünde ab und wir sehen die Hubbrücke Karmin am Horizont. Bis zur Öffnung der Zecheriner Brücke verbleiben uns noch 2 Stunden und so motoren wir mittlerweile mit 1.000 U/Min und haben Zeit für Fotospäße. Die Schnürsenkel und die Großschot haben etwas gemeinsam.
Vor der Zecheriner Brücke lasse ich den Heckanker fallen und wir essen eine Suppe aus der Dose, die mit Olio, Gewürzen und Schinkenstreifen aufgepeppt wird. Für heute Abend haben wir den Anleger in Rankwitz geplant. Hier gibt es ein bekanntes Fischrestaurant und eine Fischtheke an der wir später die Hafengebühr entrichten werden. Den heutigen Segel-/(Motor)tag beenden wir nach über 42 Sm mit einem Anlege GT um Viertel vor Fünf am Liegeplatz; natürlich wieder rückwärts. In diesen engen Hafenschlauch ist zumindest heute Nachmittag kein Drehen oder Wenden möglich.
Im Hafen Rankwitz https://www.hafen-rankwitz.de/ gehen wir nach der Anmeldung in das zu empfehlende Restaurant. Wir sind begeistert von der Fischvielfalt in der Karte und essen uns durch die Vorspeisen Variationen. Mit dem Sunset vom Deck aus betrachtet, fühlen wir uns rundum wohl und sind mit einem Superurlaubstag reichlich belohnt worden. Didi bastelt an Ihren Kollagen der letzten Reiseeindrücken und ich reise mit der Garlix weiter auf die Kanaren und Kapverden.
Mitwoch, 22.08.2018 die 3. und 4. Radtour
Heute Vormittag nehmen wir uns den Lieper Winkel vor und fahren auf unbefestigten Deichwegen von und nach Rankwitz. Die Strecke sollte besser als Mountainbike Route beschildert sein; denn viele Teilstücke kommen wir in dem losen Sand nur schiebend voran. Ein Bioladen am Weg und ein Vino, Honig und schwarze Oliven finden den Weg in den roten Rucksack.
Wir kehren nach 20 Km mittags wieder in Rankwitz ein und lassen den Weg nach Usedom fallen. Der Bioladen-Mann hat uns vor der Strecke nach Usedom und der Bundesstrasse abgeraten. So sitzen wir jetzt an Bord, essen ein Fischbrötchen, zahlen für den nächsten Tag; denn heute Nachmittag wollen wir bis zum Nepperminer See radeln. Die Frag
e ist zu beantworten, ob der Umweg so weit ins Achterwasser zu segeln, lohnend ist. Nach der Erfrischung mit einem Bad neben dem Hafen satteln wir wieder unsere Räder. Diesmal geht es für gut 50 KM über Balm, Neppermin, Benz und Mallentin im Rundkurs wieder zurück nach Rankwitz. Wir werden vom Nepperminer See nicht enttäuscht:
Hier am Seesteg liegt die Weiße Düne und wartet auf zahlende Tagesgäste. Wir gehen morgen in der Mitte der Bucht vor Neppermin außerhalb der roten Zone vor Anker. Hurra!
Wir radeln jetzt zum Wasserschloß Mallentin. Wasser haben wir im Schloßgraben nicht gesehen und € 2,– Brückenzoll wollen wir auch nicht zahlen. Es geht zurück an Bord und Didi nimmt meinen Lieblingsplatz auf dem Ankerkasten ein während ich die Räder für die Weiterfahrt im Schiff sicher verstaue.
Mit diesen positiven Eindrücken werden wir morgen früh Rankwitz verlassen, aber demnächst wiederkommen. Es hat uns hier so gut gefallen, dass sogar die Küche an Bord kalt blieb.
Donnerstag, 23.08.2018 der 9. Segel-(halb)tag
Wir legen um 10:00 Uhr ab und holen vorher frisches Fischfilet und ein geräuchertes Lachsstück aus der Fischtheke. Für die gut 2 Stunden Fahrt um den Lieper Winkel herum in das Achterwasser und in den Nepperminer See liegen ca. 14 Sm im Kielwasser bevor der Reserve-/Notanker um 12:30 Uhr fällt und hält. Die Ankerwinde ist immer noch nicht ausgetauscht. Die Lieferzeit beträgt jetzt schon fast 3 Monate. In der 37. KW soll die neue Winde kommen. Solange ist ankern Hand über Hand angesagt. Ich habe einen leichteren Zweianker mit Kettenvorlauf und Ankerleine im Kasten, den ich über die Deckwinsch auf dem Vorschiff heben und ausbrechen kann. Wenn der nicht hält, gibt es noch den Heckanker. Nur haben wir dann ständig Wind im Cockpit und im Schiff.
Nachdem die Weiße Düne nach Wolgast gestartet ist, haben wir die Bucht für uns allein. Mit dem Schlauchi fahren wir an Land und genehmigen uns ein Ankerbier auf der Terrasse des Nepperminer Fischpalastes. Naja, Palast? Die Preise für ein Weizen und ein Radler sind palastmäßig hoch und das bei Selbstbedienung!? Das Fischbuffet und die angebotenen Fische, Krustentiere, Kraken und Muscheln, ja sogar Jakobsmuscheln lassen uns schwelgen, bleiben wir zum Essen hier oder fahren wir zurück und braten unseren eigenen frischen Fisch? Die Entscheidung fällt uns bei der Wespeninvasion auf der Terrasse leicht. Zurück ins Dinghy und zum insektenfreien Ankerplatz der genesis. So genießen wir unser Restaurant „Meine zwei Flammen“ bei Sonnenuntergang auf unserer „Terrasse“ mit dem größten und preiswertesten Pool vor der Badeplattform.
Bis demnächst an gleicher Stelle und neuer Ankerwinsch.