In Breege vom 14.06. bis zum 17.062019 abgewettert und Radtouren an der Schaabe
Wir verholen uns an den neuen Steg; denn es sind 8 Windstärken aus Ost vorhergesagt. So liegen wir mit dem Heck zur Hauptwindrichtung. Na dann mal los. Vorher kommt im Hafen eine Flottille Wandersegler aus Neuendorf an, die zur Mittagspause den Imbiss am Steg besetzen. es geht nach der Mahlzeit weiter in Richtung Ralswiek. Hier wollen die Segler ihre Boote slippen und den starken Wind per Trailer aus dem Weg gehen.
Wandersegler auf dem Weg von Neudorf (Hiddensee) nach Ralswiek zur Mittagspause in Breege
Kaum sind die Wandersegler aus dem Hafen, kommen die ersaten Chartercrews zum Wochenendwechsel. Es ist schon erstaunlich, welche Flüssigkeiten so an Bord gebracht werden. Ich habe nachgefragt und es nicht glauben wollen, was 4 (in Worten vier) Segler für eine Woche an Bier und Wein bunkern:

Bei der aufkommenden Brise fährt heute kein Charterboot mehr heraus. Alle bleiben und die Gaststätten im Ort erfreut es. Viele hungrige Segler gehen essen.
Gangway Es beginnt zu „wehen“
Es ist auch unser letztes gemeinsames Wochenende. Didi fährt nach Hause und ich erkunde per Rad die Umgebung.
Juliusruh Power kommt an Bord Abschiedsessen Radwegkreuz
Montag, 17.06.2019 Breege – Altefähr (24,3 Sm)
Nach der Radtour am Sonntag habe ich keine Körner mehr in den Waden. Der Hinweg mit Rückenwind zum Kap Arkona und weiter nach Wiek ist schnell und einfach erfolgt. Aber der Rückweg geht gegenan = 8 Windstärken Gegenwind. Das hat viel Kraft = Körner gekostet. Um halb elf lege ich ab, ziehe das Groß bei einer Ehrenrunde im Hafenbecken hoch und – der Motor bleibt an. Wenig Wind, dazu noch aus der Richtung, in die ich fahren möchte. Nach der Mittagszeit schläft der Wind dann komplett ein. Ich lasse Stralsund an Steuerbord liegen und weil die Brücke erst in 2 Stunden wieder öffnet, werfe ich den Anker südlich von Altefähr.
In Richtung Hiddensee Schäkel der Passatbesegelung Topwetter Vor Anker bei Altefähr Das bin ich nicht… und vor Anker in der Dänischen Wiek
Bei Topwetter genieße ich die Stunden im Cockpit mit der tollen Ausicht auf Stralsund.
Dienstag, 18.06.2019 Altefähr – Dänische Wiek/Ludwigslust (34,4 Sm)
Es geht früh aus den Federn; denn ich will am Wartedalben vor der Ziegelgrabenbrücke frühstücken und mit dem 08:20 Uhr Brückenzug den Strelasund gen Süden segeln. Heute kommt der Wind aus der „richtigen“ Richtung und Stärke. Gemeinsam mit 20 Seglern aus England passiere ich die Brücke und die übliche Regatta beginnt. Ich kenne die Abkürzungen im Strelasund und kann neben der Fahrrinne ab Stralbrode in Richtung Kooser Haken die Engländer überholen. Nun soll es nach Lauterbach oder Seedorf gehen. Aber was ist das. Ständig läuft genesis aus dem Ruder und kann keinen Kurs halten. Der Autopilot spinnt und will nicht den voreingestellten Windwinkel einhalten. Auch auf Kompasskurs hält der Autopilot nicht, was er verspricht. Alleine unterwegs und ohne Autopilot will ich keine weiten Schläge unternehmen. Seedorf ade, ich gehe über Kreuz und fahre in die Dänische Wiek. Bei dem Wetter will ich eine weitere Nacht vor Anker bleiben. Das Eisen gräbt sich pünktlich zur Kaffeezeit um halb drei in den Grund vor dem Ausflugslokal Ludwigslust.
So heiß wie in Afrika Der restliche Proviant für den nächsten Törn im Juli
Mittwoch – Freitag vor Anker in der Dänischen Wiek
Die Fehlersuche kann beginnen. Bewaffnet mit Handbuch und Stromprüfer geht es los. Leider ohne Erfolg. Ein Anruf bei Wendel&Rados und ich erhalte von Max den entscheidenden Hinweis: Im Motorgehäuse vom Autopilot gibt es eine weitere Sicherung, die für den Ausfall verantwortlich ein könnte. Cockpitboden hinter der Steuersäule hoch und Demontage des Gehäuses. Und siehe da, hier (ver)steckt sich tatsächlich eine defekte Sicherung. Kleines Übel – große Wirkung.

Ich genieße nun das Leben vor Anker und bleibe bis Freitag hier. Mit dem Schlauchi komme ich wunderbar zum Polieren des Rumpfes überall hin und kann nebenbei auch den Wasserpass reinigen. Unter Deck öffne ich alle Bodenbretter, um auch hier den Saubermann zu spielen. Welch ein Anblick! Es schwimmt viel zu viel Wasser in der Bilge. Wo kommt das Wasser her? Und seit wann steht es hier? Es ist Süßwasser – stelle ich nach der Geschmacksprobe fest. Kann das alles Schwitzwasser sein?
Viele Fragen, die ich mit Bordmitteln hier vor Anker nicht klären kann. Ich reinige die Bilgen, wasche sie aus und habe mehrere Müllbeutel mit Putz- und Wischlappen gefüllt, die ich hier nicht entsorgen kann.
Nach drei Tagen wird es mir tatsächlich langweilig. Ich habe nichts mehr zu tun und auch keinen Lesestoff mehr. Das Anglerglück stellt sich nicht ein und die frischen Vorräte sind verbraucht.
Also Baden, Frühstücken, Anker auf, Einkaufen beim Fischer, Tanken in der Werft in Greifswald, Anlegen im Heimathafen, Packen und Klar Schiff machen. Um 13:00 Uhr sitze ich im Auto und bin fünf Stunden später mit frischem Fisch zu Hause.