Sommerfrische 2022

29.05.2022: Burgtiefe – Strande (38,9 Sm – € 20/die )
Unsere Besucher verlassen uns und wir werfen die Festmacher los. Zwischen Wind aus Nordwest mal mit 0 mal mit 5 Beaufort sind wir nach sieben Stunden in Strande in der Kieler Förde. Warum Kiel? Der Router für unser Bord WLAN hat sinen Geist (Akku) aufgegeben. In Kiel gibt es bei Tchibo einen WLAN to go Router, den ich im Internet reserviert habe. So geht es am Dienstagmorgen per Bus in die Innenstadt. Den Router erhalte ich und wir haben Zeit Kiel näher kennenzulernen. Zurück an Bord wird das WLAN installiert und es läuft. Aber nur bis Mittwochmittag. Umtauschen steht auf dem Programm. In einer anderen Tchibo Filiale liegt noch ein Router, den ich reserviere und am Nachmittag abhole. Nochmals eine Busreise; 1 Std. hin und 1 Std. zurück, so kann ich auch die Zeit todschlagen. So bleiben wir 3 Tage in Strande. Vorher wird getankt. Der Dieselpreis ist ja ab dem 01.07. reduziert!? Es wird meine teuerste Tankrechnung: 70,74 Liter Diesel für € 161,22 . Das haben wir 2021 und 2022 in 48 Motor- und vielen Heizungsstunden verbraucht. Vor Schreck und anschließender Beruhigung lassen wir uns vom Tankwart zu einer Rumprobe/Tasting überreden. Edle Tropfen stehen im Regal und so wandert eine Flasche im Wert einer Viertel Tankfüllung in den Rucksack, äh ins Flaschenschapp. Morgen soll es endlich weitergehen….


02.06.2022: Strande – Marstal (30 Sm – 180 DKK)
Im Gegensatz zum letzten Segeltag geht es heute sportlich zur Sache. Zur Eingewöhnung in der Förde moderate 3-4 aus SW. Draußen in der Kieler Bucht dreht der über W und eine Stunde später auf NW. Aus 5 Beaufort werden 6 und später in den Böen stehen 7 mit 32 Knoten auf dem Windmesser. Gesegelt wird nun im 2. Reff und die Genua 3 ist vom Stag-/Kuttersegel abgelöst worden. Im Tonnenstrich zum Hafen lasse ich zur „inneren“ Sicherheit die Maschine mitlaufen. Die 30 Seemeilen haben wir in weniger als 5 Stunden vom Ablegen in Strande bis zum Anlegen beim Segelclub in Marstal abgespult. Das Anlegerbier wird gesp(u)ült und der Weg zm Bankomat folgt. Der Hafenmeister kommt persönlich und kassiert die Penne bar.


03.06.2022: Marstal – Avernako/Korshavn Ost (14,4 Sm)
Wir lassen uns Zeit mit dem Auslaufen. Wir bummeln durch den Ort, kaufen ein und sind von den hohen Preisen für Lebensmittel überrascht. Die Sonne lacht uns heute entgegen und so steht der ersten Ankernacht nichts im Wege. Wir segeln mit der Dieselgenua durch die Dänische Südsee und entscheiden uns für den Ankerplatz am östlichen Haken von Avernako = Korshavn Bro. Schwimmen ist (noch)nicht angesagt. Das Thermometer zeigt 14° C Wassertemperatur. Brrrhhh. Füßebaden reicht. Der Wassersack mit der Solardusche ist gefüllt und von der Sonne reichlich erhitzt. So baden wir unter dem Duschschlauch. Mit uns liegen insgesamt 6 Yachten vor Anker. Die Nacht bleibt ruhig und am anderen Morgen liegen alle Segler an der alten Position.
Auf die Eimerdusche vor dem Frühstück verzichte ich heute. Dafür muß es wärmer werden.

Marstal – Avernalo – Faaborg

04.06.2022: Avernako – Faaborg (7 Sm – 200 DKK+Strom/die)
Der Anker wird nach dem Fühstück an Bord geholt und es geht die kurze Strecke auf dänische Art zu segeln nach Faaborg. Wir belegen einen Gästeplatz im Innenstadthafen oder Gamlehavn.

Die Räder kommen an Deck und werden auf den Steg gehievt. Wir erkunden die umliegenden Häfen, die wir nicht mit dem Schiff anlaufen werden bzw. können (Tiefgang) in den nächsten 2 Tagen. Der Brugsen wird nach Fisch abgesucht – leider ohne Erfolg. Dafür gibt es Schweinefilet in der Auslage, das seinen Weg in den Bräter findet und mit viel Knobi, Rosmarin gebraten und mit ganz viel Weißwein gelöscht wird. Das Pfingstwochenende vergeht recht schnell. Die deutschen Segler verlassen am Sonntag bereits den Hafen und es wird auffallend leerer. Wir holen die Räder an Bord und sichern sie auf der heckseitigen Badeplattform. Somit werden die nächsten Liegeplätze vorwärts angelaufen.

06.06.2022: Faaborg – Skarö (240 DKK) – Ballen (13,3 Sm – 140 DKK/die)

Unser Vereinsfreund Friedel hat per WA geschrieben. Wir sollen unbedingt ein Eis auf Skarö probieren und dort anlegen.
Zur Mittagszeit verabschieden wir uns aus Faaborg und tingeln die paar Seemeilen nach Skarö entlang des Tonnenweges. Die Strecke lohnt zum Segeln und mit dem Wind aus Süd können wir ohne Reff unser Ziel erreichen. Natürlich bläst es beim Anlegen gewaltig von der falschen Seite und der Nachbar und das Bugstrahlruder halten genesis in der „Spur“. Jetzt haben wir uns ein Eis verdient. Ein kurzer Inselrundgang und ein Blick auf die Wetteraussichten lassen es angeraten sein, einen Schutzhafen aufzusuchen. Ein einheimischer Segler warnt uns vor den Wasserstandsänderungen im Hafen bei Südlage. Der Wasserstand soll dann um 1m fallen. Das wird für uns zu viel sein und wir wollen hier nicht im Schlick versinken und bei den gepfefferten Liegegebühren gefangen sein. Also Linen los und einmal über den See nach Ballen. Für die 2 Sm lasse ich die Segel im Sack und wir motoren nach Norden. Neben einer großen Motoryacht legen wir im Windschatten an. Die Hafenpenne wird im Briefumschlag in den „Kasten“ gelegt. Wir bleiben hier 2 Nächte bis die Starkwindfront durchgezogen ist. Wasser können wir nachfüllen und Strom gibt es kolo. Unseren Nachbarlieger kann ich bei seinem Batterieproblem helfen und diese beheben. Nur bei meinem ausgefallenen Bugstrahlruder finde ich noch nicht den Fehler. Es geht runter und auch wieder hoch; der Magnetschalter klackt, aber die Schraube dreht sich nicht. Die Problemlösung muß warten, bis wir in einem größeren Hafen mit Marineservice sind.