Anreise Azoren und Hafentage in Horta (ca. 4.000 Flugkilometer)

14.05.2019 Anreise und Welcome on Bord in Horta/Azoren

Um 03:00 Uhr ist Aufstehen angesagt. Schnell einen Espresso und auf geht es zum Flughafen nach Düsseldorf. Didi setzt mich auf dem Kiss&Fly Parkplatz am Abflugsteig ab und ich checke ein. Bei der Sicherheitskontrolle kann ich mein „Rei aus der Tube“, den Deoroller, die Sonnen- und Gesichtscreme opfern; denn ich habe keinen Plastikbeutel verwendet. Die Zahnpasta darf ich (aber) behalten!? Die Beamtin hat mit den Augen gezwinkert. Der Flug verläuft nach Plan und es gibt einen Snack und Kaffee bei der KLM.

Schipol

In Amsterdam ist der Aufenthalt etwas länger; denn der Flieger nach Lissabon startet mit 30 Minuten Verspätung. Es wird auf dem Flug ein Snack gereicht und zum Kaffee gibt es später Kekse. Hier angekommen, kann ich die Uhr eine Stunde zurückdrehen. In den 4 Stunden Aufenthalt lohnt sich kein Schnelldurchlauf in der Stadt und um halb Vier Ortszeit geht es weiter auf die Azoren. Ebenfalls gibt es zur Abwechselung viel zu essen. Verhungern wird an Bord keiner. Der Service macht zweimal die Runde. Unterwegs kann ich die Uhr nochmals um eine Stunde zurückdrehen und bin kurz vor Fünf auf der Insel. In Lissabon treffe ich einen Mitsegler, Maarten, und wir tauschen unsere bisherigen „Peter“ Erlebnisse aus. Gemeinsam nehmen wir ein Taxi, das uns zu den beiden verschiedenen Hotels für insgesamt € 15,– bringt. Das gefährlichste am heutigen Tag wird die rasante Fahrt mit dem (Renn-) Taxifahrer. Nach dem Einchecken besuche ich Christoph auf dem Peter von Seestermühe und bringe die gewünschten Brote an Bord. Den Abend lasse ich mit Octopus im Cafe Sport ausklingen und lege mich nach 15 Stunden im Flieger bzw. auf den verschiedenen Flughäfen und insgesamt 22 Stunden Wachsein aufs Ohr.

Peter´s Cafe Sport


15.05.2019
Didi weckt mich mit einem Hilferuf. Der Drucker druckt nicht. Nach telefonischen Support bekommt Sie ihn wieder zum Laufen. Jetzt bin ich wach, aber zu früh. Sie hat den Zeitunterschied nicht beachtet und ich komme deshalb zu zeitig an Bord vom Peter an. Ich raube Christoph die einzige freie Zeit ohne Verantwortung und verdrücke mich auf die Hafenmole. Die vielen Erinnerungen, der hier vorbeireisenden Segler sind mit Namen, Jahr, Bildern usw. auf alle freien Stellen der Mole und Kaimauer gemalt.

Um 11:00 Uhr betrete ich nun offiziell als Mitsegler das Deck. Maj, Simone und Kristian sind bereits seit der Karibik an Bord und Maarten und ich die ersten Gäste für den Törn nach Wedel. Zwei fehlen noch; Kerstin und Thomas werden heute bzw. morgen erwartet.

Nach dem ersten Provianteinkauf verschwindet alles in den Stauräumen und eine Liste, was wo liegt, erstelle ich bei dieser Gelegenheit. Anschließend richten Maarten und ich uns in der Mittschiffskabine ein. Hier gibt es ein neues Skylight/Prisma und einen Notausstieg bzw. Oberlicht mit viel Licht und frischer Luft von oben.

Stauplan

Heute haben wir im Prinzip frei; denn morgen ist Flaute und Mistwetter angesagt und am Freitag soll bei Fair Winds abgelegt werden. Dafür steht der Backschafts-bzw. Kombüsenplan. Wer ist Assistent und wer ist Chefkoch für jeweils einen Tag. Simone ist heute meine Chefin und einen Tag später darf mir Maarten assistieren.

Zum Diner laufen wir auf die andere Seite der Bucht. Die Aussicht ist phantastisch und das von mir und Didi zu mietende Ferienhaus (ockerfarben) liegt direkt gegenüber. Der Kellner hat heute (wahrscheinlich) seinen ersten Tag. Die Lederschürze oder der Schurz dürfte mindesten drei  Kellnergenerationen erlebt haben. Nach dem 3. Anlauf erhalten wir das gewünschte Wasser und bekommen unsere Speisen. Was der Kellner noch lernen muss, beherrscht der Koch aus dem FF. Auf dem Rückweg machen wir bei Peters Cafe Sport einen Einkehrschwung und genehmigen uns einen GT.

16.05.1981
Klasse, wir können ausschlafen. Frühstück gibt es erst um Zehn. Entweder habe ich nicht richtig zugehört oder mich verlaufen. Zumindest habe ich einen Bäcker gefunden, zwar nicht den gewünschten, aber Brot ist schließlich Brot. Oder? Nach einem ausgiebigen Frühstück, Müsli, Früchte und O-Saft stehen im Vordergrund, wird der Markt und Fischhändler geplündert. Wir haben reichlich gebunkert: Thunfisch, Schwertfisch, Bacalao, Rinderbraten, Hack usw. wandern als TK-Ware in die Gefrierabteilung vom Kühlschrank. Obst, Salate, Gemüse, Kartoffeln und und verschwinden in der tiefen Bilge. Lunch fällt aus, jeder ist seines Glückes (Schmied) Koch und isst in den umliegenden Lokalitäten. Mein Rundgang durch Horta endet am Kai der Fischer. Zwischenzeitlich sind Kerstin und Thomas eingetroffen und wir sind nun komplett.

Zur Bordroutine gehört das gemeinsame Kaffeetrinken um Vier und wenn vorhanden mit Keks und/oder Kuchen eingedeckt.

Besondere Vorkommnisse: Die Großfallwinsch am Mast ist zu reparieren. Beim Auseinandernehmen zum Säubern und Nachfetten fällt ein gebrochener Bolzen ins Auge. Vor Ort gibt es keinen Ersatz und so dreht Christoph mit Bohrmaschine, Feile und Säge einen Bolzen im geforderten Maß. Nachdem die Winsch wieder zusammengesetzt ist und einwandfrei arbeitet, kommt die Sicherheitseinweisung für uns Neulinge.

Heute bleibt die Pantry kalt, wir gehen zum Essen vom heißen Stein. Ende offen.